Future of Leadership Podcast

Arbeitswandel – Freiheit oder Einschränkung?

In der 33. Episode des Future of Leadership Podcasts diskutieren Dr. Imme Witzel, Director Future of Work Programme beim Zentrum Digitalisierung.Bayern und Sebastian Morgner über die Entwicklung der Arbeitswelt im Hinblick auf die Digitalisierung. Sie geht auf die Problematik schneller Änderungen verschiedener Führungsstile ein und erläutert wie diese Herausforderungen bei Branchen mit großem Nachholbedarf gemeistert werden können.

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Arbeitswelt 4.0 definiert sich durch starke Veränderungen des Internets, welches globale Vernetzungen in sehr großer Geschwindigkeit, verbunden mit einem starken, strukturellen Wandel, ermöglichte. Dabei werden bestimmte Prozesse digital unterstützt und automatisiert. Maschinen unterstützen und „ersetzen“ Menschen, woraus neue Berufe entstehen. Insgesamt zeichnet sich die Arbeitswelt 4.0 durch einen hohen Grad an Flexibilität aus. Während die Arbeitswelt 3.0 den Beginn von Automatisierung in Produktionsschritten einläutete und Arbeitgeber und -nehmer das erste Mal sozialpartnerschaftlich auf Augenhöhe gegenüberstanden, redet man heute in Asien schon von Arbeitswelt 5.0. Diese sieht das schnelle Lernen, die detailliertere Automatisierung und den Wachstum von künstlicher Intelligenz voraus.

Weil die Digitalisierung einen erheblichen Einfluss auf unsere Arbeitsentwicklung eingenommen hat, versucht man mit „New Work“ die dazugehörigen Begrifflichkeiten neu zu definieren. Dr. Imme Witzel hinterfragt den Sinn der Arbeit und erklärt diesen anhand Frithjof Bergmanns Erkenntnissen, dass „wir nicht der Arbeit, sondern die Arbeit uns dienen soll“. Grundlage dafür ist die Erkenntnisfreiheit, die man mit dem Bewusstsein, was man in und mit dem Leben machen möchte, erreicht. Gleichzeitig merkt sie die Problematik an, dass Lohnarbeit ein Relikt aus vergangener Zeit ist und dazu beiträgt, Macht auszuüben. Sie treibt die Spaltung der Gesellschaft voran, sollte aber zur „Befreiung“ der Menschen beitragen.

Dr. Imme Witzels Aufgabenbereich beinhaltet die Sicherung und Übersetzung von aktuellen Forschungsergebnissen in die Praxis. Sie ist Ansprechpartnerin in einem Netzwerk aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, zivilgesellschaftlichen Gruppen und vielen mehr. Dabei sichert sie mittelständischen Unternehmen Unterstützung zu, die einen Experten oder ein anderes Unternehmen zum Austauschen suchen. Beispielsweise werden durch Online-Veranstaltungen Betriebe, die sich durch den Schub der Digitalisierung großen Herausforderungen stellen müssen, geholfen, eine digitale Transformation zu bewältigen.

Auch Führungskräfte wurden nicht von der rasanten Entwicklung der Arbeitswelt verschont. Im Vergleich zur alten, industriellen Welt sind heute erweiterte Kompetenzen, wie „Digital Leadership“, Autonomieprozesse und Purpose, sehr gefragte Fähigkeiten. Führung sollte laut Dr. Witzel demokratischer und verantwortungsstärker verteilt werden. Der hybride Führungsstil (= eine Mischung aus klassischer und digitaler Führungsart) wird immer mehr verlangt, sodass man als Führungskraft Entscheidungen treffen aber auch gleichzeitig inspirieren können muss.

Künstliche Intelligenz übernimmt immer mehr Führungsaufgaben, dabei ist es von großer Bedeutung, Räume für Kommunikation zu schaffen und das Menschliche in den Vordergrund zu bringen. Ein Netzwerk, wie es diese im Zentrum Digitalisierung.Bayern gibt, ist eine Möglichkeit, diese Rahmenbedingungen zu schaffen. Für die Zukunft prognostiziert Dr. Imme Witzel den primären Fokus auf den Menschen, der als Gestalter der Digitalisierung nicht mehr der Arbeit dient und Räume für alle schafft.

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