New Leadership Podcast

New Work – Was wollen wir wirklich wirklich?

In der 38. Episode des New Leadership Podcasts diskutieren Leonie Müller, Co-Founder im Zentrum für Neue Arbeit, und Sebastian Morgner über den Arbeitswandel und erklären, was New Work nach Frithjof Bergmann tatsächlich bedeutet. Darüber hinaus gewährt sie spannende Einblicke in Aspekte ihres Lebensstils.

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Im Jahr 2015 hatte Leonie Müller eine sehr ungewöhnliche Idee. Im Rahmen welche darin bestand, ein Jahr ohne festen Wohnsitz und lediglich mit der BahnCard 100 in der Tasche zu verbringen. Ihre Erkenntnisse und Lehren verarbeitete sie in ihrer Abschlussarbeit. Heute führt sie ihren ungewöhnlichen Lebensstil fort und lebt und arbeitet in ihrem Van und verfolgt ein besonderes Konzept des Arbeitens: Sie gestaltet ihr Leben nach Frithjof Bergmanns Definition des „Neuen Arbeitens“. Hierbei werden die Begrifflichkeiten der Heimat, Freiheit und des Zuhauses auf unkonventionelle Art interpretiert. So zielt der Begriff Heimat auf einen Ort ab, an dem man als Kind aufgewachsen ist und zu dem man stets eine starke emotionale Verbundenheit verspürt. Das Zuhause hingegen verkörpert den Ort, an dem man momentan lebt, Zuflucht sucht und sich wohlfühlt. Mobil und flexibel zu sein verbindet die Unternehmensberaterin stark mit dem Gefühl der Freiheit.

In „New Work“ sieht Leonie Müller einen Containerbegriff, der in viele kleine Unterbegriffe, wie zum Beispiel Agilität, Home-Office usw. gegliedert werden könne. Frithjof Bergmann, Begründer der „New Work-Bewegung“, verbindet diesen Begriff mit einem Konzept, welches man heute in seinen Augen jedoch noch nicht richtig umsetze. Dieses Konzept besteht aus einem Drittel klassischer Lohnarbeit, einem weiteren Teil mit High-Tech-Self-Providing, also ein modernes Bauerntum und einem Teil aus dem Calling, bei dem man sich mit dem beschäftigt, was man wirklich wirklich will. So würden zum Beispiel Lohnarbeitssysteme wie eine milde Krankheit wahrgenommen, die man bis zum Wochenende überstehen könne. Außerdem kritisierte Bergmann den Fokus auf die Arbeit, welche die Gesellschaft daran hindere, dem nachzugehen, was sie wirklich wirklich wollen. Die Gefahr dabei sieht Leonie Müller aber in den Konsequenzen der Entscheidungen, die man treffe. Während Unternehmen von Transformationen sprechen – also Veränderungen von A nach B – stellt sie fest, dass wir stattdessen in einer Zeit der Dilatation leben, also der Ausdehnung und Verbreitung. Damit ist gemeint, dass es sowohl die alte als auch die neue Arbeitswelt gibt, die entsteht und größer wird. Allerdings existiert die alte Arbeitswelt bei der Transformation nicht mehr.

Flexibilisierung und Sicherheit sieht Leonie Müller als zentrale Themen in ihrer Vision für die Zukunft der Arbeit. Der Arbeitsplatz setze sich dementsprechend aus einem Ort zusammen, an dem man der eigenen Tätigkeit am produktivsten, motiviertesten und mit der besten Laune nachgehen könne. So kristallisiere sich für ein Unternehmen der größte Nutzen heraus. Andererseits gehe es aber nicht nur um Spaß und Freude an der Arbeit. Klassische Schichtarbeit oder Anwesenheitspflicht im Büro würde in dieser Form nicht mehr in der Gesellschaft funktionieren. Die Lust am Erkunden des Themas solle den Sinn und Zweck der Arbeitswelt erfüllen. Die Rolle der Führungskräfte baue sich aus Achtsamkeit, Bewusstsein und Empathie auf. Mit diesen drei Aspekten sollte die Führungskraft auf die Bedürfnisse der Angestellten eingehen können.

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